Der hübsche Coco berichtet aus seinem neuen Zuhause: Cocos Tagebuch

von | 24 Jun, 2018

Coco landete im Herbst 2017 in der Perrera von Mazarron und wurde von unseren Tierschutzkollegen vor Ort übernommen. Er musste nicht lange warten und konnte im April 2018 in sein neues Zuhause nach Deutschland ziehen. Seine Familie hat ein Tagebuch geschrieben und uns geschickt. Cocos erste Erlebnisse sind mit viel Humor geschildert, viel Vergnügen beim Lesen.

Wir freuen uns, dass Coco so ein schönes Zuhause gefunden hat und sagen einen ganz lieben Dank an seine Familie dafür, dass sie Coco bei sich aufgenommen haben.

Liebes Tagebuch, mein Name ist Coco. Ich bin ein Deutsch Kurzhaar Rüde und bin am 4.5.2012 in Spanien geboren. Meine Vorgeschichte möchte ich hier gar nicht erzählen.
Meine Reise begann am 6.4.2018 in Mazzaron und endete am 7.4.2018 in Hagen. Bei traumhaftem Wetter mit 21 Grad und Sonnenschein, konnte ich bei bester Gesundheit dem Transporter „Amigo“ von Hundepfoten in Not e.V. entsteigen. Ein abgesandter meiner neuen Familie, ich nenne ihn einfach „Herrchen“, nahm mich mit voller Begeisterung in Empfang. Endlich in Freiheit, musste ich erst mal voller Tatendrang mein neues Herrchen durch den Wald und das Gelände führen. Irgendwie gab er mir schnell einen neuen Spitznamen. „Heizdüse“. Ich weiß nicht warum?
Nach dem ICH Herrchen ausgiebig ausgeführt habe, haben wir uns bei allen Helfern bedankt und verabschiedet. In den Kofferraum meiner neuen Familienkutsche bin ich rasch gesprungen. Bis zur Autobahn war ich noch ein wenig aufgeregt, so das Herrchen die Auffahrt zur Autobahn verpasst hat. Haha.. so konnte ich noch ein wenig die schöne Gegend beobachten. Auf der Autobahn habe ich auch noch lange die Landschaft verfolgt.
Herrchen sagt: „ 160 und der Hund steht noch immer und guckt“. Nunja, war halt spannend. Doch nun legte ich mich bald hin und war ruhig, bis das Auto zu Hause vollständig geparkt war und das öffnen der Heckklappe um 15:00 Uhr mir den Hof und Garten meiner neuen Familie zeigte. So, Attacke!
Herrchen versucht mich mit zwei Leinen zu führen…. Bähhh…. hier war alles so neu für mich. Das musste ich so schnell wie möglich erkunden….. Jetzt wollte er ins Haus. Auch das ging mir nicht schnell genug. Er brach den ersten „Zugriff“ ab. Jetzt zeigte er mir kurz den Garten. Angriff…. Haus die zweite. Endlich drin…. im Flur war noch ein Hund. Der Seniorlabbi der Familie. Er schaute … und ich durch vorbei….. bummms….. und noch mal bummms, krach…. was war das? Eine Glastür zur Küche…
Ich war so wild, dass Herrchen mir kurz wieder die frische Luft zeigte.
Die Machtübernahme des Hauses erfolgte im dritten Anlauf.
Küchenarbeitsflächen, Esstische etc. galt es von oben zu inspizieren. Ich glaube Herrchen hatte ein wenig mit mir zu tun, aber das war mir egal. Es gelang ihm, mich zu beruhigen und ich bin mit dem Ole in den Garten….Freude…… schnüffeln….. usw….
Immer wieder sprang ich an Herrchen hoch, umarmte ihn fast, forderte Streicheleinheiten. Wir kuschelten, tobten… ich sprang ihn an und ließ nicht los…Fein war´s.
Es dauerte aber nicht mehr lange, da lernte ich Leonie, Liah, Frauchen, Julia und Fiona kennen. Alle haben mich herzlich begrüßt, ich hab es genossen.
Jetzt haben die so einen komischen großen schwarzen Kasten angemacht. Das Ding war echt „heiß“. Jetzt legten die auch noch gut riechendes Fleisch auf das Ding. Grausam, hätten die mir auch gleich so geben können.
Meine neue Familie zeigte mir am Abend mein neues „Gassierevier“. Spannend! Ich verlangte meinem Herrchen alles ab.
Irgendwann waren wir wieder daheim und irgendwie musste ich nach dem Tag schlafen. Ich legte mich zu Ruhe und fing sofort an zu schnarchen.

2. Tag, 8.4.2018
Meine Familie ist mit mir früh aufgestanden und hat mir wieder das Gassierevier gezeigt. Danach haben sie viele leckere Sachen auf einen Tisch gestellt und in Ruhe gegessen. Nennt man wohl Sonntagsfrühstück. Danach lernte ich wie Familienleben weiter geht. Wir waren alle im Garten. Man hat mir versucht Sitz und auf meinen Namen zu hören beizubringen. Meine neuen haben es da aber nicht so einfach. Ich reagiere nicht so richtig auf Leckerchen. Ansonsten erlebte ich einen schönen Tag im Garten und durfte mir mehrmals das Gassierevier anschauen.

3. Tag, 9.4.2018
Komisch, um 5 Uhr wird es munter im Haus. Frauchen steht auf. Herrchen hat noch immer „Schlafwache“ im Wohnzimmer. Hihi. Er schläft noch. Frauchen fummelt und macht in der Küche. Schließlich zieht sie sich an und weckt mein Herrchen. Endlich. Er bewegt sich und ich gleich auf ihn los. Freu, Spring, Sabber und Leck. Die Kinder kommen auch runter. Was ist hier los? Auch irgendwie essen die Kinder etwas…. dann Bewegung ins Bad, anziehen. Jetzt schnallen die sich so komische Dinger auf den Rücken. Was ist das? Schulranzen nennen die das. Schwupps sind die Kinder außer Haus. Nun habe ich Herrchen für mich alleine. Er rüstet sich, zieht sich an und bei strahlendem Sonnenschein sind wir raus in mein „Revier“. Ich lernte eine Nachbarin kennen… nett war sie, aber ich muss weiter. Noch immer zergelte ich an zwei Leinen. Halsband und Brustgeschirr. Herrchen versuchte mich mit Leckerlie zu trainieren. Aber wie gesagt, ich bin da so nicht für. Die Umgebung ist mir wichtiger. Aber er schlug sich tapfer mit mir auf der ganzen Runde.
Wieder zuhause, entspannte er sich erst mal mit einem Kaffee in der Morgensonne auf der Terrasse. Sei es ihm gegönnt. Ich zeigte ihm aber immer wieder, wie gerne ich ihn hab… Sein „Nein“ wurde deutlicher. Schade. Aber ich gebe so schnell nicht auf.
Herrchen zeigt mir was Gartenarbeit ist. Und insgesamt war es sehr entspannt. Die Kinder kamen nach Hause, es wurde gegessen, gekuschelt und gespielt. Auf dem Nachmittagsspaziergang gab Herrchen nicht auf, mich an der Leine ruhiger zu bekommen. Mal sehen wie viel Geduld er hat.
Am Abend bin ich mit der kompletten Familie unterwegs gewesen. Ole, Liah, Leonie, Frauchen und Herrchen haben mir einen schönen Sonnenuntergang gezeigt.
Nun wartet wieder eine ruhige Nacht in Sicherheit auf mich.

4. Tag, 10.4.2018
Morgens wieder das gleiche. Als Herrchen von seiner Schlafwache aufwachte, wirkte er sehr „verkatert“ oder „verhundet“. Er sagt so etwas wie: „Ich fühl mich ganz Hund“. Das bedeutet wohl, dass ich ihm alles abverlangt habe. Klasse. Er jammerte aber auch über die Leine. Die sei so unbequem in den Händen. Woran liegt das? An mir oder an der Leine. Letzteres schließe ich persönlich aus. Ich beschloss jetzt, ihm das Leben an der Leine ein wenig, aber nur ein wenig ruhiger zu gestalten. Irgendwie spürte er das und machte nur noch eine Leine an mein Halsband. Das Brustgeschirr wurde nicht benutzt. Denkt dran und merkt es euch. Das Brustgeschirr taucht noch wieder auf.
Dennoch zeigt ich ihm auf der ersten Runde, was ich so am „Hals“ mit Herrchen machen kann. Irgendwie brachte er mich doch mal dazu, auf ihn mit Leckerlie aufmerksam zu werden. Komisch. Ich will ihn aber nicht verwöhnen.
Heute mussten Liah und Leonie zu ihrer Tanzschule. Das hat Herrchen übernommen. Ich freute mich auf eine Autofahrt. Auf dem Rückweg wollte Herrchen beim „Fressnapf“ ein anderes Halsband und Leine kaufen. Wir rein….. und Schwupps… das riecht aber klasse hier. Nach viel Zeit mit der Verkäuferin, war Herrchen aber auch nicht mit dem Angebot zufrieden und er zog frustriert wieder ab.
Also konnte ich ihm mit den Schmerzen in den Händen an seine Grenzen bringen. Herrchen werkelte an einem schönen neuen Bett für mich. Schaut mal….

Nach der abendlichen Gassierunde hatte sich mein Herrchen aber auch wieder das Sofa zur Schlafwache verdient.

5. Tag, 11.4.2018
Wieder morgens diese Hektik. Die sind aber auch komisch, diese Menschen. Herrchen wirkte ein wenig erschöpft. Jetzt muss ich kurz überlegen. Woran liegt dass? Was hat er getan? Ich beschloss in der nächste Stufe wieder ein wenig ruhiger zu werden. Das schont ihn bestimmt. Heute ist das Wetter eher schlecht. Ich beobachte aus dem Fenster den Regen. Da wollen wir heute raus? Mhh. Er macht ernst. Mal sehen ob er sich freut, wenn ich mich besonders schmutzig mache für ihn? Nunja. Er hat es gelassen genommen. Nach dem ich wieder ordentlich die Leine in seinen Händen bewegt habe, merke ich, dass er die Leine immer mehr verflucht. Zuhause angekommen sucht er gleich eine Adresse für Hundezubehör. „Liebevolle Begleiter“ heißt der Laden. Der Plan steht. Den Laden erobern wir richtig. Nachmittag. Es geht los. Auf zu dem Laden. Herrchen hat ein Ziel. Eine Leine aus besonderem Leder und ein passendes Halsband.
Kaum angekommen, konnte ich den Sachen kaum wiederstehen. Knochen, Leckerchen, Spielzeug, dies und das…… das MUSS ich sehen. Auch wenn Herrchen nur Augen für DIE Leine und DAS Halsband hat… ich muss es sehen. Schnell ist die Sache geritzt. Er bekommt von der netten Dame das passende Halsband und die passende Leine. Elchleder oder so, aber er ist glücklich. Jetzt fühlt er sich wohl und denkt, dass er mich besser unter Kontrolle hat. Na, dann lassen wir ihn mal in dem Glauben …. für einen Tag. Bei der Abendrunde zeigte ich ein wenig mehr von dem was ich kann und ging entspannt an der Leine. Wir kämpften aber mit Schittwetter.

6. Tag, 12.4.2018
Wie am Tag zuvor. Herrchen hat noch Schlafwache, bis Frauchen ihn wachrüttelt. Es bleibt noch zu erwähnen, dass ich in der Nacht schon in dem eigens für Hunde eingerichteten Zimmer schlafen durfte. Hey klasse, ein eigenes Zimmer. Bei der Morgenrunde ließ ich Herrchen mal glauben, dass sein Leinentraining geholfen hat und ich ließ ihn mal in Ruhe. Aber nicht lange….. es kam wieder was ganz aufregendes…
Auto….neue Gegend…Schnupper…… Tierarzt !!!! Oha. Das Wartezimmer! Ein Sonntagabendkrimi für neugierige Hunde wie mich. Der Tierarzt ist ein ganz netter, hat gleich erkannt, was ich noch so machen muss…Abnehmen, Zahnstein weg und das ich ein guter und hübscher Hund bin, habe ich bis jetzt jeden Tag gehört. Leute, passt auf. Beim Tierarzt habe ich Spritzen bekommen und das Herrchen schleppt zwei Riesenpillen raus. Eine Wurmkur und etwas gegen Zecken.
Tagsüber übte dann Herrchen mit mir an der Leine. Wie doof. Ich wollte wo hin und er blieb immer stehen wenn ich ihm zu schnell war. Teilweise drehte er auch um. Jetzt muss ich wohl lernen, wie man entspannt zum Ziel kommt. Abwarten.
Am Abend gab es dann wieder lecker Futter. Zwei dicke Pillen lagen damit drin. Die eine war kein Problem, die andere mochte ich nicht so wirklich und ließ sie brav liegen. Herrchen probierte, ob ich Salami mag. Lecker. Jetzt wickelte er die Tablette in die Salami eine. Ein Fuchs, dachte er sich wohl. Ich packte die Tablette aber locker aus und genoss die Salami. Ätsch. Was tat er nun. Er nahm ein Stück Fleischwurst, höhlte die ein wenig aus und versteckte die Pille in ihr. Nicht mit mir! Ich stolzierte mit der Wurst durchs Haus. Er dachte wohl ich mag keine Fleischwurst. Doch dann packte ich auch diese Pille wieder fein aus und machte mich über die Fleischwurst her. Jetzt hatte er erst mal keinen Plan mehr. Er stammelte etwas von: „Leberwurst… Mist, haben wir nicht mehr“. Mit einer gemütlichen Familienrunde ging auch dieser Abend dann vorbei.

7. Tag, 13.4.2018
Guten Morgen. Alles beim alten. Kinder weg, Herrchen rüstet sich für den Spaziergang. Ich lief schon besser an der Leine, auch die Haustreppe ging ich entspannt runter. Herrchen war wohl zufrieden. Auf dem Weg wieder ein paar Übungen. Passt schon.
Nach der Runde ein weiteres Highlight. Herrchen fuhr mit mir zu seiner Arbeit. Spannend. So viele Menschen, alle begrüßten mich, lobten mich und fanden mich einen tollen Hund. Ich zeigte mich von meiner besten Seite, ging locker durch den ganzen „Laden“, machte auch mal Sitz, ließ mich streicheln. Alles schön.
Bei der Nachmittagsrunde veränderte Herrchen etwas. Ich bekam das Brustgeschirr. Komisch. Die Leine wurde nur dort angeschnallt. Das fand ich sehr toll. Irgendwie gefällt mir das mit dem Halsband nicht so. Hat bestimmt etwas mit meiner Vorgeschichte zu tun. Ich dankte Herrchen und verblüffte ihn mit dem angenehmsten Spaziergang, den wir je hatten. Ich ließ mich ganz einfach lenken und steuern.
Zum Abendessen probierte er es wieder mit der Tablette. Kleingehakt und in feinster Leberwurst vermischt. Ich habe es ihm wohlwollend abgenommen. Das ich jetzt ganz ruhig gehen kann, zeigte ich auch Frauchen am Abend auf unserer Familienrunde.

8. Tag, 14.4.2018
Samstagmorgen. Alle entspannt. Frauchen fuhr sehr früh einkaufen. Die Kinder spielten noch mit Herrchen etwas, hatten aber auf dem Schirm, dass ich auch bald mal raus muss. Herrchen trödelte dann aber so vor sich hin. Selbst die Kinder waren fertig. Herrchen sagte zu der Leonie noch: „Füll mal das Trinkwasser für die Hunde auf“. Der Wasserhahn in der Küche lief, der Napf wurde gefüllt. Zu viel für mich. Das Geräusch! Leider musste ich meinen Lieben in die Küche pieseln. Herrchen gab mir zu verstehen, dass es nicht in Ordnung ist. Der Ärger hielt sich in Grenzen. Herrchen wischte und tat und ärgerte sich eigentlich nur über sich selbst. Auf der Gassierunde zeigte ich wieder wie gut ich laufen kann. Alles prima.
Zuhause angekommen, trank Herrchen ein Kaffee und dann….. Oh Schreck. Er verließ das Haus. Ohne mich. Skandal. Frauchen beobachtete mich vom Sofa aus. Ich drehte Kreise im Wohnzimmer, jammerte, winselte. Nach einiger Zeit legte ich mich in den Flur und bewachte die Tür ganz aufmerksam. Nach knapp 40 Minuten war der Spuk vorbei. Herrchen kam rein und ich war glücklich.
Bald ging es wieder in den Garten. Dort holte er ein rotes Gerät mit 4 Rädern raus. Nach ein paar Handgriffen zog er an einer Leine und es wurde laut um mich herum. Er schob es über den Rasen und Schritt für Schritt wurde der Rasen kürzer. Das Spektakel dauerte eine Stunde, störte mich aber auch nicht. Lass ihn mal machen.
Frauchen fuhr dann irgendwann in ein Fitnessstudio (ich reiche ihr wohl noch nicht aus) und ich verbrachte noch einige Stunden mit dem Rest der Familienbande im Garten. Frauchen kam irgendwann mit der Julia nachhause. Sie sagte: “Jetzt geh ich mal allein mit Coco“. Oh oh, heißt das ohne Herrchen? Es wurde ernst. Kaum haben wir unsere Heimatstrasse verlassen und bogen in Richtung der Felder ab, hatte ich irgendwie den Drang zurück. Das ließ ich leider auch Frauchen auf der Runde spüren. Mein großes Geschäft konnte ich nicht erledigen, ich wollte nach Hause. Kaum zu Hause, hechelte ich wie wild im Haus herum, sprang zur Treppe hoch und runter, saß auf der Treppe…. Herrchen kam, schnallte mich an. Auf der Runde klappte es dann auch…..Der Abend ging entspannt zu Ende.

9. Tag, 15.4.2018
Ein trauriger Morgen. Nur Regen. Frauchen wollte nicht und Herrchen übernahm. Wir schlenderten so los und wurden so richtig nass. Auf der Runde wollte ich dann auch so nicht das große Geschäft machen. Kaum zu Hause angekommen, übernahm Frauchen das Kommando. „Kamerad, wir gehen gleich nochmal“. Puhh. Gut, dachte ich, dann mache ich es jetzt halt“.
Das ist aber auch anstrengend. Ich ruhte. Die kleine Liah kümmerte sich um mich. Lag bei mir, gab mir eine ihrer Decken, malte und kuschelte bei mir. Auch ganz schön. Danke.
Auf der Nachmittagsrunde mit Herrchen wollte ich wieder nur das kleine Geschäft machen. Nun ja. Weiß auch nicht warum. Am Abend bei Frauchen das gleiche Spiel. Irgendwie wurden beide nervös. Herrchen probierte es noch mal. Fehlanzeige. Das macht aber auch müde. Ich schlief durch bis zum nächsten morgen.

10. Tag, 16.4.2018
Frauchen weckte mich um halb sechs. Uhhh. 1 Stunde waren wir unterwegs. Wieder nichts. Um halb neun Leinte mich Herrchen wieder an. Hatte wohl Angst, dass ich „platze“. Und siehe da, es hat hingehauen. Allgemeine „Erleichterung“. Herrchen übt, dass er das Haus verlässt. Mal 5 Minuten, mal 10. Ich vermisse ihn so, dass auch schon mal hinter der Tür warte. Aber wenn er wieder reinkommt, dann beobachte ich ihn und „verfolge“ ihn.
Am Nachmittag zeigte mit Herrchen wieder was ganz Tolles. Galloway Rinder. Sahen die groß und mächtig aus. Die lasse ich mal lieber in Ruhe. Ich gehe davon aus, dass die stärker sind als ich es bin. Der Wind kam auch günstig. Es wehte aus dem anliegenden Tiergarten der Wildgeruch in meine Nase. Fantastisch! Ich zeigte Herrchen ganz viele Spuren, wo es etwas zu entdecken gab.
Ansonsten gab es wieder einen netten und aufregenden Abend im Garten.

11. Tag, 17.4.2018
Wieder morgens mit Frauchen…. kein Geschäft…. Herrchen fährt mal Einkaufen, besorgt hier etwas, besorgt dort etwas. Ich verhalte mich aber ruhig. Ich glaube die sind stolz auf mich. Am Nachmittag verbrachten wir viel Zeit zusammen im Garten. Du siehe da, ich durfte auch schon ohne Leine in den Garten. Das war ein Spass.

12. Tag, 18.4.2018
Am morgen einen schönen Spaziergang. Der Nebel waberte über die Felder. Sonnenaufgang wie im Bilderbuch. Man konnte auf den Wiesen sehr gut sehen, wo die Hasen und Rehe langgeschlichen waren. Ich zeigte Herrchen jede Spur an. Toll! Genau mein Ding. Tagsüber übten wir viel Sitz und das Herrchen zuerst durch die Türen durchgeht und ich zu warten habe. Nun ja, das mit den Türen muss ich noch lange üben. Herrchen machte dann auch immer Übungen, dass er das Haus verlässt. Immer wieder ein klein wenig länger. Ich glaube er beobachtet mich mit einer Kamera.
Nach dem Abendgassi war ich dann aber auch eher müde.

13. Tag, 19.4.2018
Ich durfte auf ausgedehnten Spaziergängen weitere schöne Feldwege und auch Bäume, Büsche und Grünstreifen kennenlernen. Über den Tag ließ mich Herrchen wieder kurzweilig allein. Klappt alles prima. Ich durfte wieder beim Rasenmähen helfen. Herrchen macht das aber auch gut. Am Abend gingen wir wieder auf einem schönen Spaziergang der untergehenden Sonne entgegen. Wunderbar.

14. Tag, 20.4.2018
Der Geburtstag der kleine Tochter Liah. Sie wird 7. Leider auch ein schwarzer Tag für mein Herrchen. Dazu gleich mehr. Nach dem Aufstehen war es ein wenig unruhiger im Hause. Ein Tisch war gedeckt mit Luftballons, Geschenken und Kerzen. Herrchen ging mit mir vor dem Aufstehen der Kinder wieder los. Sonnenaufgang, leichter Nebel über den Wiesen. Herrlich. Irgendwie erregte auf der Runde irgendetwas auf dem Feld meine Aufmerksamkeit. Auf dem Rückweg viel Herrchen aus Schusseligkeit die Leine aus der Hand. Ich blieb stehen. Drehte mich zu Herrchen um. Dieser machte eine Bewegung und ich dachte er meinte :“Los“. Ich startete durch. Herrchen dachte wohl nicht nach und wusste auch nicht, dass ich so gut gehorche. Er versuchte mit langen Schritten die Leine zu erhaschen. Gelang ihm nicht, ich war schneller. Irgendwie verlor er das Gleichgewicht und flog nach vorne auf den Feldweg. Ich lief zu ihm zurück und sah das Problem. Das tat wohl weh. Herrchen musste später zum Arzt und er hatte sich die Schulter geprellt und die Bänder gezerrt. Ich merkte den ganzen Tag, dass es ihm nicht gutging und ich versucht ihn zu trösten und zu beschwichtigen. Er gab mir aber immer wieder zu verstehen, dass er selber an dem Dilemma schuld sei und er stolz war, dass ich gehorcht und zurückgekommen bin.
Das war ja wirklich ein wilder Tag. Aber es war keiner sauer auf mich. Glück gehabt.

15. Tag, 21.4.2018
Ein schöner Morgen. Schönes Wetter. Ein perfekter Tag für den Garten. Herrchen und die Kinder bauten einen Riesenpool auf. Der wurde dann allerdings bis spät in die Nacht mit Wasser befüllt. Die Kinder spielten mit mir und dem Ole. Ich lernte, wie man nun anständig mit einem Ball spielt und diesen auch wieder zurückbringt. Das hat Spaß gemacht sogar der 14 Jährige Labbi spielte richtig mit. Suuuper.

16. Tag, 22.4.2018
Wieder klasse Wetter. Wir freuten uns alle auf den Garten und die Kinder auf den Pool. Herrchen gab den Kindern grünes Licht. Die Wasserqualität im Pool sei bestens. Es kann losgehen. Nun wollte er noch ein Schlauchboot für die Kinder aufblasen. Dieses breitete er auf der Terrasse aus. Klasse dachte ich. Das ist ja eine neue Liegefläche. Nun aber rauf auf die Fläche. Alle lachten als ich mich dort breit machte. Herrchen kam mit einer elektrischen Pumpe und pumpte den Kahn auf. Ich schwebte fast. Irgendwann war es aber ungemütlich und ich stand auf. Nun verbrachten wir wieder schöne Stunden im Garten.

17. Tag, 23.4.2018
Der heutige Tag zeigte mir eine neue Seite meines aufregenden Familienlebens. Nach der Morgenrunde zog sich Herrchen anders an. Packte Taschen, tat viele andere Dinge. Er musste wohl zur Arbeit. Ich versuchte, dass er nicht zur Tür raus kann. Er schaffte es. Frauchen half ihm dabei. Dieses blieb zu Hause. Ich vermisse ihn aber so sehr, dass ich das ganz Haus abgelaufen bin. Nach 5 Min. habe ich mich dann mit Frauchen arrangiert.

18. Tag, 24.4.2018
Morgens war es wieder wie am Tag zuvor. Ich muss mir was einfallen lassen, dass er nicht raus kann. Ich lege mich mal in den Weg. Nützt nichts. Er muss wohl wirklich los. Scheint wohl wichtig zu sein, dass er zur Arbeit fährt. Aber auch diesen Tag verbrachte ich mit Frauchen. Sie ließ mich wieder für ein paar Stunden allein und machte es ganz prima. Ich möchte ja auch meiner neuen Familie dankbar sein.

19. Tag, 25.4.2018
Durch einen schönen lauen Regen, drehten wir eine schöne Morgenrunde. Heute geschah wieder etwas Aufregendes. Ich hatte meine Probestunden in einer HuTa. In diese Hundetagesstätte soll ich, wenn meine Familie in den Urlaub fliegt oder die Familie plant, länger unterwegs zu sein. Der Ole war da auch Stammgast. Was soll ich sagen, ich war 3 Stunden da und es hat einen Höllenspaß gemacht. Ich konnte frei mit vielen anderen Hunden spielen, toben und richtig Gas geben. Nach 3 Stunden holte mich Frauchen ab. Dann war ich aber erst mal müde, bis Herrchen heim kam.

20. Tag, 26.4.2018
Am Donnerstag verbachte ich einen schönen Tag mit Frauchen und Ole. Wir waren lange im Garten. Nur mein einer neuer Nachbar, der gefällt mir nicht. Ein komischer Typ. Den muss ich irgendwie immer zusammenbellen, wenn ich den so sehe. Aber nur der. Hoffentlich macht der mir mal keine Schwierigkeiten hier. Dann zeige ich ihm wer Chef ist.

21. Tag, 27.4.2018
Heute durfte ich mal einen ganzen Tag in die HuTa. Ich checkte den ganzen Tag die Lage, prüfte wer was macht. Auch das war ein ganz toller Tag. Als Herrchen mich abholte, freute ich mich zwar sehr doll auf ihn, aber es war auch irgendwie spannend hier. Da gehe ich gerne wieder hin. Nach der Abendrunde habe ich meiner neuen Familie das Herz wohl so erweicht, sie gaben mir sogar einen Platz auf dem Sofa. So konnte ich schön beim Fernsehen bei meiner Familie schlafen. Als Herrchen dann spät Aufstand um in sein Bett zu gehen, plumpste ich sogar noch vom Sofa. Irgendwann ist auch mal das Sofa „zu Ende“.

So ihr Lieben, dass waren ein paar Eindrücke meiner ersten Tage. Vielen Lieben Dank an alle, die mir dieses Leben jetzt so ermöglicht haben.

Euer Coco