Happy End Story für Senior Dylan

von | 23 März, 2025

Nach drei Jahren in der Obhut unseres Partnervereins ‚Salva la Zampa‘ in Mailand durfte Dylan am 09.03.2025 endlich zu seinen Menschen ziehen und dort nun seinen Lebensabend ausgiebig genießen 🥰. Lesen Sie im Folgenden die ganze Geschichte:
Mein Mann und ich hatten alle beide schon immer große Hundesehnsucht. Und es muss jetzt circa ein Jahr her sein, dass ich Dylan im Internet gesehen hatte. Und irgendwie wussten wir sofort, dieser Kerl ist perfekt für uns. Wir hatten schon immer diese Idee, einen Senior zu adoptieren, dem wir als berufstätige einfach eher gerecht werden konnten. Ein Senior weiß zumeist schon wer er ist, hat keine anstrengende Pubertät mehr vor sich und braucht keine 20km Auslauf am Tag. Ein Bonus wäre dann noch, wenn er gemütlich genug ist, mit ins Büro zu kommen. Im Gegenzug erhält der Hund von uns ein schönes ‚Rentenalter‘, in dem wir ihn nach Strich und Faden verwöhnen und sich einfach nochmal entfalten kann, in einer Weise, die im Zwinger nicht möglich gewesen wäre. Und ihm bei ebendieser Entfaltung zuzusehen, wäre für uns die absolute Krönung.

Als ich einer Freundin die Anzeige von Dylan zeigte, sagte sie zu mir, dass sie tatsächlich für Hundepfoten in Not ehrenamtlich tätig sei und sogar die Kontaktperson kenne. Was für mich die Frage stellte: Was ist das für ein unfassbar bedeutungsvoller Zufall?

Doch bevor es zum Einzug kommen konnten, wurden uns noch viele Steine in den Weg gelegt: der Vermieter wollte nach vorheriger Zusagen nun auf einmal doch  keinen Hund im Haus. Doch wir gaben nicht auf und fanden nach gut drei Monaten schließlich die richtige Wohnung.

Abholung in Mailand
Die derzeit in der in der Lombardei bestehenden bürokratische Hürden für den Transport von Hunde nach Deutschland, sollte keine Hürde für Dylan mehr werden. Also beschlossen wir, ihn kurzerhand eben selbst abzuholen. Am 09. März setzten wir uns ins Auto und traten die Reise nach Mailand an.  Wir waren soweit gekommen! Und auf diese Weise konnten wir auch gleich Futterspenden nach Italien bringen und seinen Pflegerinnen für all ihr Herzblut, die vielen Fotos und Videos danken. Was diese Frauen in den Tierheimen dort leisten verdient absoluten Respekt und tiefe Dankbarkeit.

Als wir aus dem Auto stiegen und das Team von Salva La Zampa trafen und Dylan im Hintergrund schon über die Wiese turnte, konnten wir unsere vielen Gefühle gar nicht ausreichend zum Ausdruck bringen. Ein totaler Gefühlsstau! Es war eine herzliche, sonnige und sehr bedeutungsvolle Stimmung. Dylan begrüßte uns sofort und wir verbrachten etwas Zeit mit ihm und dem Team in der Hundepension um seine Reise mit uns am nächsten Tag durchzusprechen. Es wurde viel gelacht, Dylan verteile Küsschen und alle waren irgendwie so erleichtert, denn so wie wir, hatte auch der Hundesenior schon viele Enttäuschungen erlebt, wurde oft versetzt und im Stich gelassen und damit war jetzt ein für alle mal Schluss und wir alle hatten irgendwie ein bisschen die Hoffnung, dass er das vielleicht verstand oder spürte – so auf seine hündische, magische Art.
Nach einer kurzen Nacht im Hotel haben wir ihn eingesammelt und Dylan ist ohne sichtbare Angst oder Panik mit uns in ein neues Abenteuer aufgebrochen. Wir waren sofort ein Team und die 10 Stunden Fahrt (dank Stau auf der Zielgerade!) hatte er gut verkraftet und trotz der neuen Umgebung schlief er danach wie ein Stein.

 

Das Leben mit Dylan
Seitdem werden mein Mann und ich morgens mit einem fröhlichen Schwanzwedeln begrüßt (was für ein absolutes Geschenk!). Der rüstige Rentner war zu unserer Überraschung übrigens stubenrein und ist generell ein sehr sauberer und höflicher Hund, der sich vom Anfang an als ein ruhiger, entspannter Kuschler gezeigt hatte. Täglich entdecken wir auch neue, interessante Seiten von ihm – und er sicher auch von uns. Dylan zeigt sich als ein fröhlicher Abenteurer, ein Beobachter, ein Clown, ein Ladie’s Man und ein Feinschmecker. Der sich schnell an unseren Tagesablauf gewöhnt hat. Gassi gehen ist natürlich das tollste! Auto fahren und ins Büro gehen auch seit neuestem. Wir sind so gespannt, wo diese Reise noch hingeht! Der hübsche Husky-Mix verzaubert alle um ihn herum mit seinen arktischen Augen. Die neuen Nachbarn, deren Hündinnen, die Kolleg*Innen im Büro, Freunde, die neue Tierärztin und auch die Hundetrainerin, von der wir uns entschieden haben, sie direkt ins Boot zu holen, um bestmöglich zu lernen, wie wir die Hundesprache noch besser interpretieren können, denn auch wenn wir beide mit Hunden aufgewachsen sind und Pflegehunde hatten, und bereits das eine oder andere wissen: Es ist immer Luft nach oben und man lernt nie aus.

Wir möchten an dieser Stelle einfach deutlich sagen: Ja, einen Seniorenhund hat man nicht ewig und vielleicht wird es auch gesundheitliche Herausforderungen geben. Uns ist klar, dass unsere Zeit mit Dylan begrenzt ist, aber es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass man es in der Hand hat, diesem Tier einen schönen Lebensabend zu schenken.

Zuletzt möchten wir noch sagen, wieviel Respekt wir haben vor den Menschen, die unermüdlich dafür arbeiten, ehrenamtlich, bei Wind und Wetter, damit Fellnasen wie Dylan in ein liebevolles Zuhause finden können. Die die Tiere pflegen und füttern, Ärzte besuchen und durch Operationen begleiten, Kastrationen vornehmen lassen und Leid eindämmen. In diesem Sinne, unsere tiefste Dankbarkeit geht raus an die Leute, die sich für Tiere in Not einsetzen. Die sich nicht abschrecken lassen von absurden, bürokratischen Regelwerken, in einer Welt, die Tierliebe nicht belohnt, sondern erschwert. Danke für alles!

Hundepfoten in Not dankt Melanie und Alexander, dass sie einem nicht mehr ganz so jungen Hund diese Chance geben. Wir wünschen euch drei noch eine lange, glückliche und gesunde Zeit zusammen.