Ein Herz auf zwei Pfoten

von | 22 Mai, 2025

Moira ist eine Schönheit, mit einem großen Herz für Menschen und andere Hunde. Eine lebensfrohe, liebevolle Hündin, die Nähe und Zuneigung sucht. Alle Tests auf die Mittelmeererkrankungen waren negativ bei ihr. Also ein Traumhund für jeden Hundehalter. Wenn… , ja wenn da nicht das eine Handicap wäre, das Moira seit fünf Jahren auf ein neues Zuhause warten lässt: sie ist ein Rollihund.

„Nicht behindert zu sein ist kein Verdienst, sondern ein Privileg, welches zu jeder Zeit genommen werden kann“ (Verfasser: unbekannt)
Moira wurde von einem Auto angefahren und schwer verletzt im Straßengraben gefunden. Sie konnte sich nicht mehr bewegen. Ihre Wirbelsäule war gebrochen und seitdem sind ihre Hinterbeine und der gesamte Unterleib gelähmt. Das ist fünf Jahre her und Moira hat nie mit ihrem Schicksal gehadert und ihre neuen Rollibeine von Anfang an akzeptiert, obwohl sie zuvor ein Leben auf vier Pfoten kannte. Wenn Sie sehen, mit welcher Geschwindigkeit & Freude sie auf ihrem Rolli unterwegs ist, werden Sie kaum einen Unterschied zu nicht gehandicapten Hunden erkennen.

 

Rollihund & andere Hunde
Es gibt auch keinen Grund ihr den Sozialkontakte zu Artgenossen zu unterbinden aus Angst, sie könne sich verletzten oder überfordern. Auch gehandicapte Hunde wollen und können spielen, brauchen und suchen den Kontakt zu ihresgleichen. Denn Hunde sind vorurteilsfrei, was Behinderungen angeht. Und sie lernen damit einhergehende Unsicherheiten in der Kommunikation (z.B. veränderte Körpersprache) schnell auszugleichen. Doch auch wenn Moira trotz ihrer Einschränkung ausgesprochen fröhlich durchs Leben tapst: sie braucht besondere Zuwendung – aber kaum mehr als ein gesunder Hund nur anders.

Moira20 012024

Rollihund im Alltag
Durch die die Lähmung und Unterbrechung der Nervenbahnen kommt es bei Rollihunden zu Inkontinenz (Blase und/oder Darm) und durch das instinktive Bemühen die Behinderung auszugleichen zu Beschwerden an anderen Stellen im Bewegungsapparat (meist Schulter und Vorderläufe). Auch Moira benötigt Physiotherapie zum Ausgleich der überlasteten Körperpartien und Hilfe bei der Blasenentleerung. Mit diesen Anwendungen ist sie aber seit Jahren vertraut und lässt sie problemlos mit sich machen. Zudem benötigt sie regelmäßige Medikamente und Spezialfutter.

Der tägliche Mehraufwand beträgt aber, wenn man sich an das Betreuungssystem gewöhnt hat, max. eine halbe Stunde/ Tag. Überrascht? Es ist nicht schwer den Hund in den Rolli zu heben und zu befestigen. Das hat man mit etwas Übung schnell heraus. Die manuelle Blasenentleerung – die übrigens völlig schmerzfrei für die Tiere ist – braucht ebenfalls nur eine überschaubare Zeit der Anleitung, um damit zurecht zu kommen. Bei Moira hat sich durch die Blasenlähmung allerdings eine Zystitis entwickelt , die mit Antibiotika behandelt werden muss. Zudem eine chronische Darmentzündung, die ebenfalls behandelt wird.

Also keine Angst vor Rollihund Moira! Sie wäre so dankbar, endlich in einem eigenen Zuhause anzukommen. Uns ist klar, dass sie viel Aufmerksamkeit benötigt, aber sie wird Sie mit ihrem bezaubernden Wesen reichlich dafür belohnen – versprochen! Die einzige Voraussetzung, die sie neben Hundeliebe mitbringen müssen, ist ein ebenerdiges Zuhause, am besten mit Garten.
Wir beraten Sie gerne und lassen sie nicht allein, wenn sie sich für Moira entscheiden. Sie können sich auch als Pflegestelle für Moira melden. Die Kosten für Tierarzt, Futter etc. würden dann weiterhin vom Verein getragen.

 Steckbrief Moira
Steckbrief Moira

Wenn Sie sich vorstellen können, dass Moira und Sie zusammenpassen und/oder Sie mehr erfahren möchten, dann nehmen Sie Kontakt mit Ihrer Ansprechpartnerin auf
Doris Ostlinning
Mobil:              0176-845 411 64
Mail:                 ostlinning@hundepfoten-in-not.de