Linda hatte leider nur 7 Wochen im Glück…Ihre Menschen haben sie so sehr in ihr Herz geschlossen, dass sie uns zum Abschied von Linda diesen Brief geschickt haben:
Eigentlich wollten wir mit unserer Lindi auf die Seite der Glücksfelle. Ich war nur noch nicht dazu gekommen, einen kleinen Beitrag zu schreiben. Das Schicksal hat es leider anders gemeint und unser Lindchen schon nach 7 Wochen auf den Weg über die Regenbogenbrücke geschickt. Der Schmerz und die Trauer sitzen so tief, dass mir das Schreiben sehr schwer fällt. Um aber die Trauer besser verarbeiten zu können, muss ich diese Zeilen schreiben. Ich möchte nicht, dass unsere Lindi in Vergessenheit gerät.
Die Entscheidung, einen kleinen Notfall in Pflege zu nehmen, kam recht spontan. Susann von HiN hatte nach unserer Interessensbekundung für einen Pflegeplatz sofort die geeignete Kandidatin parat. Anfangs die kleine Linda - später das Lindi, Lindchen, Häwelmann und Flauschmaus – hat die Herzen der ganzen Familie im Sturm erobert.
Allein die Organisation der Fahrkette hat uns beeindruckt. Dank mehrerer freiwilliger Helfer, die sich Samstag für einige hundert Kilometer ins Auto gesetzt haben, konnten wir das Lindi recht kurzfristig in Empfang nehmen.
Die Kleine hatte noch nie ein Haus von innen gesehen, keinen Spiegel, keine Tische oder Schränke, keinen Fernseher und erst recht kein Hundekörbchen. Da Lindchen kleiner war, als wir erwartet hatten, ließen wir sie anfangs auch beim Spaziergang im Garten immer an der Schleppleine. Sie war nämlich ein super Buddler. In Null-Komma-Nix schob sie ihren kleinen dürren Körper unter dem Zaun durch. Im letzten Moment konnte Herrchen sie dort fortreißen. Das hatte zur Folge, dass bei -10° Herrchen die nächsten Wochen damit beschäftigt war, den Garten ausbruchsicher zu machen.
Lindi konnte auch super klettern. Bei einem Ausflug auf den Balkon hat sie durch das Balkongeländer gepasst und ist in der Dachrinne Richtung Garagendach spaziert. Das war auch notwendig, denn dort flatterten ein paar Vögelchen herum, die sie gerne fangen wollte. Ebenfalls in letzter Sekunde hat Herrchen sie aus dieser misslichen Lage befreit, wäre dabei selbst fast vom Balkon gefallen. Es gab noch so viele lustige Begebenheiten mit ihr. Die kann ich gar nicht alle aufzählen.
Wir haben uns die Nächte um die Ohren geschlagen, weil sie alle 2 Stunden mal musste. Wenn ich dann immer so gegen 2.00 Uhr nachts in eisiger Kälte auf der Straße stand, hab ich mich schon gefragt, was ich hier eigentlich mache. Aber als dann das Geschäft am rauspurzeln war, hab ich mich so gefreut, dass die Uhrzeit Nebensache war. Wir sind dann wieder hocherfreut gemeinsam ins warme Bettchen gekrabbelt. Die vielen kleinen Pfützchen und Kackhäufchen hat Herrchen in Windeseile weggeputzt.
Die Nächte hat Lindi in ihrem Körbchen neben meinem Bett verbracht. Dort lag sie wie eine kleine Brezel. Die ersten Nächte waren unruhig, bis ich gemerkt hatte, dass es ihr gut tut, wenn ich ein Kleidungsstück von mir ins Körbchen dazu lege. Dann hat es nicht lange gedauert und ich habe das ruhige Ausatmen von ihr gehört.
Es war eine schöne Zeit mit ihr. Wir hätten ihr gerne noch den Sommer bei Lehmanns gezeigt. Der ist bei uns immer besonders schön. Aber wir wollen nicht undankbar sein.
Wir hatten mit ihr und unserer Familie ein einzigartiges Weihnachtsfest. Es war das Schönste, das wir je hatten. Wir haben auf Geschenke verzichtet und uns auf das Wesentlichste im Leben konzentriert: GEMEINSAME ZEIT mit denen, die man lieb hat! DANKE LINDI-FLAUSCHMAUS!
Wir sind sehr traurig, dass Linda nicht mehr Zeit zur Verfügung stand, aber auch glücklich, dass sie wenigstens für eine kurze Zeit erfahren durfte wie es ist, geliebt und umsorgt zu werden.